Interview mit Inga Dransfeld-Haase – Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager zur Kiwimo-Auszeichnung
Kiwimo wurde durch den Bundesverband der Personalmanager in Berlin ausgezeichnet. Vor über 500 hochrangigen Entscheidungsträgern und HR-Verantwortlichen überreichte Inga Dransfeld-Haase, Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager, feierlich die Urkunde auf der Bühne des Personalmanagement Kongresses in Berlin. Kiwimo interviewte die Präsidentin zum verliehenen Preis und den Hintergründen des Verbands.
Kiwimo: Der Bundesverband der Personalmanager (BPM) hat Kiwimo heute mit dem ersten Platz des Nachwuchsförderpreises ausgezeichnet. Frau Dransfeld-Haase, Sie sind die Präsidentin des Verbandes. Würden Sie sich und den BPM kurz vorstellen? Was ist der Personalmanagementkongress?
Inga Dransfeld-Haase: Mein Name ist Inga Dransfeld-Haase und ich bin die Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager. Ich arbeite hauptberuflich als Direktorin People & Culture Deutschland/ Österreich/ Schweiz bei der BP Europa SE.
Der Bundesverband der Personalmanager (BPM) ist die führende berufsständische Vereinigung für PersonalmanagerInnen und Personalverantwortliche aus Unternehmen, Verbänden und anderen Organisationen. Der BPM entwickelt mit seinen Mitgliedern ein Leitbild des Berufsstandes und leistet einen Beitrag zu dessen Professionalisierung, Qualifizierung und Internationalisierung. Der Verband setzt sich für anerkannte Ausbildungsstandards ein und trägt dazu bei, den Austausch innerhalb des Berufsstandes zu fördern – auch über nationale Grenzen hinaus.
Der Personalmanagementkongress, auf dem Sie heute den ersten Platz des Nachwuchsförderpreises gewonnen haben, ist der größte Kongress für strategisches Personalmanagement im deutschsprachigen Raum. Er ist jedes Jahr der Fixpunkt der HR-Community. Auf dem Kongress wird regelmäßig über die Zukunft des Personalmanagements gesprochen: an zwei Tagen mit zahlreichen spannenden Gästen und in ganz unterschiedlichen Formaten. Im Mittelpunkt stehen Diskussionen, Inspirationen, neue Ideen und das Knüpfen neuer Kontakte.
„Zuhören heißt, dass man auch wirklich zuhört. Ich meine nicht die einjährige oder zweijährige klassische Mitarbeiterbefragung mit den immer gleichen Fragen. Es geht um die Frage, was kann man mehr machen? Wie ist man am Puls der Zeit? Wie sieht man, was die Nation bewegt? Wenn wir über eine klassische Mitarbeiterbefragung die Antworten auf solche Fragen erst nach einem oder zwei Jahren sehen würden, können wir als PersonalmanagerInnen erst spät reagieren. Es geht also um regelmäßiges und ehrliches Feedback, was ausschlaggebend für ein partizipatives und wertgesteuertes Unternehmen ist.“
Inga Dransfeld-Haase zu Kiwimo
Am ersten Tag des Kongresses haben wir über die neuen Arbeitswelten, ihre Chancen und Herausforderungen sowie die Workforce Transformation gesprochen – das wichtigste HR-Thema für das nächste Jahrzehnt. Am zweiten Tag des Kongresses rücken die Mitglieder des Verbandes in den Mittelpunkt: Was zeichnet uns als BPM aus? Warum sollte man bei uns Mitglied werden? Wer sind wir eigentlich? Was ist das Netzwerk, das wir bieten? Ein großer Mehrwert eines solchen Netzwerks ist es, starke Kolleg*innen an seiner Seite zu haben, von deren Impulsen und Erfahrungsschatz man lernen kann – gerade in einer immer komplexer werdenden HR-Welt. Mit dem Nachwuchsförderpreis und dem Personalmanagement Award haben wir auch dieses Jahr wieder Projekte und Unternehmen ausgezeichnet, die ganz besonders positiv im HR-Bereich herausstechen.
All das zeigt: Der BPM und seine Mitglieder haben viel zu bieten. Ich freue mich auf alle Personen, die uns noch nicht kennen und über diesen Kiwimo-Blog-Eintrag erstmalig von uns erfahren.
Kiwimo: Sie haben es schon erwähnt: Komplexität ist ein großes Thema im HR. Eine Möglichkeit, diese Komplexität zu bewältigen, ist es, Leuchtturm-Projekte im HR auszuzeichnen. Was steckt hinter den Preisen des Bundesverbands der Personalmanager, mit denen heute unter anderem auch Kiwimo bedacht worden ist?
Inga Dransfeld-Haase: Bei den vielen neuen Themen, Trends und Technologien kann man als PersonalmanagerIn schnell den Überblick verlieren. Daher möchten wir mit unseren Preisen – dem Nachwuchsförderpreis und dem Personalmanagement Award – Guidance geben und Highlights im HR setzen. Aus der Verbandssicht ist das ganz wundervoll: Je mehr Bewerbungen wir bekommen, umso breiter können wir unseren Mitgliedern auch Zugang zu den neusten Themen und Ideen im HR geben. Wir können unseren Mitgliedern damit sagen: „Hey, schau mal dahin, das ist etwas ganz Besonderes, das könnte sich lohnen.“ Denjenigen, die sich beworben haben, möchten wir auch eine Plattform bieten. Das passiert auf dem Personalmanagementkongress und auf unseren Social-Media-Kanälen. Wir haben auch ein Magazin, den „Human Resources Manager“, in dem auch fachlich fundierter berichtet werden kann. Die Idee dahinter ist, echte Leuchttürme im HR zum Strahlen zu bringen.
Kiwimo: Was sind kurz zusammengefasst, Ihre drei Top-Themen im HR für die nächsten Jahre, mit denen sich PersonalmanagerInnen und Personalverantwortliche in nächster Zeit beschäftigen sollten?
Inga Dransfeld-Haase: Thema Nummer ein ist die Workforce Transformation. An zweiter Stelle steht die Gestaltung der neuen, hybriden Arbeitswelten. Last but not least das Thema „Belonging“ in der hybriden Arbeitswelt: Wie schaffe ich es, dass sich MitarbeiterInnen zugehörig fühlen? Dass sie das Gefühl haben: Das ist mein Arbeitgeber, da gehöre ich hin, das ist nicht austauschbar. Was ist der Zweck, der Purpose, und warum bin ich da? Die neuen Arbeitswelten zu gestalten – das geht nicht ohne HR.
Kiwimo: Dabei ist ja auch Partizipation der MitarbeiterInnen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wie schaffe ich es, dass sich MitarbeiterInnen als Teil des Unternehmens fühlen und einen Zweck in ihrer Arbeit finden? Haben Sie da ein paar Tipps, was Unternehmen machen können? Oder vielleicht auch eigene Erfahrungswerte?
Inga Dransfeld-Haase: Auf jeden Fall zuhören. Und zuhören heißt, dass man auch wirklich zuhört. Dass die Führungskraft aber auch das Unternehmen prüft, welche Kanäle sich eignen, um Feedback einzuholen. Ich meine jetzt nicht die einjährige oder zweijährige klassische Mitarbeiterbefragung mit den immer gleichen Fragen. Es geht um die Frage, was kann man mehr machen? Wie ist man am Puls der Zeit? Wie sieht man, was die Nation bewegt? Wenn wir über eine klassische Mitarbeiterbefragung die Antworten auf solche Fragen erst nach einem oder zwei Jahren sehen würden, können wir als PersonalmanagerInnen erst spät reagieren. Es geht also um regelmäßiges und ehrliches Feedback, was ausschlaggebend für ein partizipatives und wertgesteuertes Unternehmen ist.